Gestern hatte ich Lust auf einen Zitronenpuffer. Erstens, weil das Wetter kurz nach Ostern doch wieder herbstig wurde: Es stürmte, schneite und war wieder saukalt. Zweitens, weil meine Mutter mir von einem Puffer erzählt hatte, den ich auch gerne ausprobieren wollte: Ein Gugelhupf mit Olivenöl statt Butter. Und drittens, weil ich beim Spaziergang im Park ganz viele Kirschblüten gesammelt habe, die vorher von den Bäumen geweht worden sind. Die sind zu hübsch, um nur auf dem Parkrasen zu liegen. Ich wollte gern was daraus machen.
Da es dieses Jahr eh durch Corona (geschlossene Blumenläden, keine Ausflüge aufs Land etc.) und durch einen Wasserschaden in meinem Lieblings- Blumenladen wenig Blumen für mich gab, erfreue ich mich umso mehr an den Blüten/Pflanzen, die jetzt langsam aufblühen.
Das scheint mehreren Leuten so zu gehen- ich sehe hier in der Stadt immer wieder welche, die sich ganze Zweige von Weidekätzchen oder Forsythien mopsen. Das ist echt ein bisschen traurig, weil es eh schon so wenig Pflanzen gibt. Da müssen sie ja nicht bei einzelnen Leuten im Wohnzimmer verwelken. Lieber da, wo andere Menschen, Bienen, Hummeln etc. sich auch daran erfreuen können. Ich glaub so ähnlich hat sich das Christian Morgenstern auch gedacht:
Ich habe heute ein paar Blumen
Christian Morgenstern
für Dich NICHT gepflückt,
um Dir ihr Leben mitzubringen.
Das nur kurz zur Erklärung, wie´s zu diesem Kuchen kam. 😉 Dieser ist wunderbar saftig vom Olivenöl, sogar noch am nächsten Tag (und bestimmt auch noch am 3. Tag- aber so alt wurde der Puffer bei uns nicht). Die Eier habe ich durch Apfelmark, glutenfreies Backpulver, Natron und Flohsamenschalen ersetzt. Diese Zutaten machen ihn fluffig und locker. Die Hälfte der Mehlmischung besteht aus Mandeln. Die sind im Moment meine Lieblingszutat in Mehlmischungen. Mandelmehl hat 20 ‑mal mehr Magnesium als Weizenmehl. Und sie haben wenig Kalorien, dafür viel Eiweiß. Da ich ja kein Fan von fertigen Mehlmischungen bin, ist die Zutatenliste etwas länger, aber wie schon gesagt, die Zutaten die man beim glutenfreien Backen braucht, wiederholen sich. Es ist also nicht für die Katz, sich Flohsamenschalen und co. zu besorgen. Die Backform, die ich hierfür verwendet habe,
ist eine Gugelhupfform mit 25 cm Durchmesser aus beschichtetem Aluminiumguss.
https://www.wmf.com/de/bundform-geschwungen-ve.html
Welche ist eure Lieblings- Backform? Nutzt ihr Silikonformen? Ich versuche das zu vermeiden. Schreibt mir dazu doch gern mal in den Kommentaren.
Zitronen ‑Blaubeer- Puffer
Equipment
- Gugelhupfform
Zutaten
trockene Zutaten
- 180 g Zucker nach Belieben Xylit oder Kokosblütenzucker
- 220 g Mandeln gemahlen
- 150 g Speisestärke glutenfrei
- 100 g Reismehl
- 1 EL Flohsamenschalen gemahlen, Husk
- 20 g Weinstein ‑Backpulver
- 1 Tl Backnatron
- 1 kräftige Prise Salz
übrige Zutaten
- 250 g Apfelmark
- 150 g Olivenöl mild
- 2 Tl abgeriebene Zitronenschale bio
- 1/4 Tl gemahlene Vanilleschote
- 50 g Wild- Heidelbeeren tk oder frisch
- 80 g Puderzucker nach Belieben
- 1- 2 El Zitronensaft
für die Backform
- 1 El vegane Margarine zum Fetten
- 1 El gf Mehl zum Ausstäuben der Backform
- 1/2 handvoll essbare Blüten zur Dekoration nach Belieben
Anleitungen
- Backofen auf 180 Grad (Ober- Unterhitze oder Umluft 160 Grad vorheizen). Backform fetten und ausstäuben. Die trockenen Zutaten in einer Schüssel gründlich vermischen. Apfelmark, Olivenöl, Zitronenabrieb und die gemahlene Vanille unterrühren. Die Hälfte der Masse gleichmässig in die Backform füllen. Heidelbeeren darauf verteilen. Restlichen Teig darauf geben und glatt streichen.
- Auf der 2. Schiene von unten ca. 50 Minuten backen (Stäbchenprobe). Wird die Teigoberfläche zu dunkel, einfach mit Backpapier abdecken. Kuchen herausnehmen und auf einem Kuchengitter 10 Minuten abkühlen lassen. Vorsichtig auf das Gitter stürzen und weitere ca. 20 Minuten auskühlen lassen. Wer mag, garniert den Kuchen mit Guss und Blüten. Dafür den Puderzucker mit Zitronensaft zu einem zähflüssigen Guss rühren und in Streifen über den Kuchen laufen lassen. Blüten darüber streuen.